“Warum schreibst du auf deinem Marketing-Blog über Abnehmen?”
Das ist eine berechtigte Frage, die aufkommen mag, wenn man durch die Themen meines Blogs stöbert. Hier läuten die “off-topic Alarmglocken” bei manch einem Erbsenzähler! 😉 Sicher könnte ich jetzt verschwurbelte Begründungen geben und einen tieferen Zusammenhang all meiner off-topic Artikel zum Hauptthema konstruieren. Aber warum sollte ich mir die Mühe machen? Ich gebe dir einfach meine 3 Top-Gründe, warum ich persönlich einen Blog lieber lese, der auch mal vom Thema abweicht.
1.) Ein Off-Topic Artikel zeigt mir, dass da ein Mensch schreibt
Das ist eine etwas provokante These, ich weiß. Aber ich glaube, dass die Interessenlage vieler Menschen mehrdimensional ist und beim Bloggen kommt es auch darauf an, eine Leserschaft zu bilden, die deinen Blog eben nicht nur deswegen lesen, weil du in einem bestimmten Thema gut bist. Das ist sicher ein Hauptgrund, dennoch bekommst du auch Leser, weil Menschen deinen Stil mögen oder/und dich als Person. Wenn du also ab und zu etwas off-topic schreibst, dann heißt das nur, dass du deinen Lesern vermittelst: Hey, sieh her, ich bin ein Mensch und habe auch noch andere Interessen. Allerdings solltest du das in Maßen tun und immer auch einen kleinen Bezug zu deinem Hauptthema herstellen.
Es gibt Blogs, die wirklich sehr “nüchtern” sind. Die haben weder Grafiken, noch Videos noch lassen sie irgendein Anzeichen erkennen, dass sie von einem einzelnen Menschen hobbymäßig erstellt worden sind. Ah, doch, da gibt diesen kaum erkennbaren Link zu einer “Über mich” Seite und siehe da, ein briefmarkengroßes Bildchen eines eingescannten Passfotos – ohne jede Mimik. Toll! Okay, ich übertreibe. Aber du hast sicher verstanden, worauf ich hinaus will.
Dennoch gehen hier die Meinungen auseinander. Ist es wirklich entscheidend, dass ich bei einem Mensch kaufe? Beeinflusst es meine Kaufentscheidung wirklich, dass ich mit einem Menschen spreche, bevor ich etwas kaufe?
2.) Ist Off-Topic in meinem Fall wirklich Off-Topic?
Stelle in deinen Artikeln immer einen Bezug zu deinem Hauptthema her. Wenn das mal nicht gelingt, so ist das nicht schlimm. Als ich über meine Abnehmerfolge geschrieben habe, so ging es mir ja auch darum, herauszufinden, ob es möglich ist, ohne Diätprodukte abzunehmen, einfach indem man seine Ernährung etwas umstellt. Abnehmprodukte aller Couleur werden dir marketingtechnisch – egal wo du gerade bist – um die Ohren gehauen, gerade zum Jahreswechsel (Vorhaben!) und zum Sommer (Jetzt noch schnell in drei Tagen zum Waschbrettbauch!) usw..
Meine Marketing-Frage war hier einfach die des Advocatus Diaboli: Brauche ich wirklich Abnehmprodukte, um abzunehmen?
Ein anderes Steckenpferd von mir ist das Thema “Auswandern”. Auf den ersten Blick klar off-topic, allerdings interessiert es mich in diesem Bereich ja vor allem, welche Geschäfte Auswanderer aufbauen und wie sie sie vermarkten.
Bei den Artikeln, die keinen klaren Bezug zum Thema haben, geht es mir darüberhinaus einfach darum, dass mich Leser besser kennenlernen. Und – wenn du so willst – ist das das elementare Prinzip einer anderen Marketingstrategie, nämlich der des Beziehungsmarketings.
3.) Verkauf geschieht über Persönlichkeit und Beziehungsaufbau
Gut, ich bin vielleicht zu deutlich. Aber hey, ist dir das noch nicht aufgefallen? 99,9 Prozent aller professionell betriebenen Blogs im Internet sind unter anderem darauf ausgelegt, dir irgendetwas zu verkaufen. Sicher hörst du nicht zum ersten Mal, dass Menschen sehr gern bei Menschen kaufen, denen sie vertrauen und zu denen sie im Lauf der Zeit eine Beziehung aufgebaut haben, oder? 😉
Unterm Strich steht für mich, dass das Thema “Beziehungsaufbau” etwas ganz entscheidendes beim Bloggen ist, abseits des ganzen SEO und anderen technischen Vermarktungsebenen. Wer nur auf SEO achtet wird gewiss Erfolge feiern, keine Frage. Wer allerdings zusätzlich auf den Aufbau einer langfristigen Beziehung zu seinen Lesern Wert legt, kann seine Marketingaktivitäten nur bereichern.
Viel Erfolg beim Off-Topic-Stöbern! 🙂
Saucoole Grüße,
Sebastian
[…] meinem gestrigen Blogartikel (-> hier nachlesen) wagte ich die These aufzustellen, dass Menschen erkennen müssen, dass sie bei einem Menschen […]